Wozu noch Kirche?
Auf diesen Artikel gab es vielfältige Meinungsäußerungen, die mich - zumeist per Telefon - erreichten. Die allermeisten waren positiv. Sie sprachen davon, dass hier eine ‚ideologiefreie Pastoral‘ vorgestellt wurde, die im Gemeinwesen, in der Jugendarbeit, den Fokus insbesondere auf das Tun, auf das Miteinander legt. Einige Anrufer fragten allerdings auch nach dem Wozu von Kirche, wenn den ‚Anderen‘ nichts fehlt.
Dazu möchte ich kurz Stellung nehmen: Grundlegend für das rechte Verständnis von Kirche ist der allgemeine und wirksame Heilswille Gottes. Er schafft sich die Kirche als sein ‚Grundsakrament‘, d. h. Kirche ist Zeichen und Werkzeug. Ihr Sein bestimmt ihren Auftrag. Den kann man vielleicht so umschreiben: Kirche soll vermitteln und darauf verweisen, dass Gottes Liebe unendlich groß ist, dass sie eine Hoffnung begründet, die sich "keine Grenze endgültig befehlen lässt." (Karl Rahner). Dabei bleibt Kirche immer auf den Mann aus Nazareth verwiesen und mit ihm ‚untrennbar‘ verbunden, denn er ist das ‚Ursakrament‘ des Heilswillens Gottes, der nichts und niemanden ausschließt.
Rudolf Hubert, Referent für Caritaspastoral
Schwerin, den 28.04.2020